Die Klimaverhandlungen in Paris waren ein voller Erfolg – Die Frage ist nur für wen? In erster Linie für Politiker_Innen und Schwergewichte des globalen Kapitalismus. Unter großem Gejubel und Medienhype verabschiedeten die anwesenden Entscheidungsträger_Innen – von Standortkonkurrenz und Wachstum getrieben – ein Abkommen der Lippenbekenntnisse. Selbst wenn alle Staaten ihre momentan zugesagten Emissions-Reduktions-Ziele einhalten, wären wir immer noch bei einer durchschnittlichen globalen Erwärmung um 3-4°C.
Ungeachtet dessen schreitet der Klimawandel in erschreckendem Tempo voran: die Lebensgrundlagen von immer mehr Menschen vor allem im Globalen Süden werden zerstört, die ohnehin schon krassen sozialen Ungleichheiten weiter verstärkt. Die reale Klimapolitik hat nicht den Schutz des Klimas zum Ziel –sondern vor allem den Schutz des kapitalistischen Wachstums und die Erhaltung privilegierter Positionen.
Die globale Klimabewegung nimmt diese Missstände zum Anlass, eine Gegenmacht aufzubauen. Wir setzen dem Kampf der Wirtschaftsmächte um Ressourcen einen Kampf um globale Gerechtigkeit entgegen. Überall auf der Welt leisten Menschen konkreten und entschlossenen Widerstand gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur und fordern eine grundlegene sozialökologische Transformation, die durch das propagierte „Grüne Wachstum“ und technologische Innovationen nicht erreicht werden kann.
Letztes Jahr blockierten über tausend Ende Gelände Aktivist_Innen von überall auf der Welt die Kohlebagger von RWE im Tagebau Garzweiler II. Auch dieses Jahr werden viele Entschlossene den klimaschädlichsten aller Energieträger ins Visier nehmen. Am Pfingstwochenende ruft Ende Gelände zu einer Aktion des Zivilen Ungehorsams im Lausitzer Braunkohlerevier auf, um nicht nur für einen sofortigen und sozial verträglichen Kohleausstieg sondern auch für eine gerechtere Welt zu kämpfen, in der ein gutes Leben für alle möglich ist.
Wir haben diese Veranstaltungsreihe organisiert, um mit euch in einen Austausch zu treten, über Kohle, Klima, Wachtumskritik und einen gesellschftlichen wie systemischen Wandel und unsere Fähigkeit zum (politischen) Handeln zu stärken. Die Diversität der Themen und Formate der Veranstaltungsreihe ergibt sich aus unseren ganz unterschiedlichen Hintergründen und bietet hoffentlich für alle spannende Anknüpfungspunkte.